Fragen und Antworten |
Dieser Abschnitt befindet sich gerade im Aufbau. Sollte eure Frage daher nicht beantwortet werden, so könnt ihr euch gerne an die am Ende der Seite angegebene Adresse wenden und mir die Frage zuschicken. Bei Fragen von allgemeinem Interesse erfolgt dann auch die Aufnahme in diese Sammlung.
Die Fragen sind nach folgenden Kategorien unterteilt:
Der Rahmen bildet die Basis jedes Mountainbikes und nimmt die weiteren Komponenten auf. Je nach Einsatzzweck und Fahrer muss der Rahmen sorgfältig in seiner Größe, Geometrie und Beschaffenheit gewählt werden. Bei Unsicherheit sollte man lieber ein Mal zu oft den Händler des Vertrauens oder ein Forum bemühen, als das Risiko einzugehen einen unpassenden Rahmen zu kaufen.
Ich könnte jetzt hier seitenlange Abhandlungen zum Zusammenhang zwischen verschiedener Körpermaße mit Rahmengeometrie und individueller Vorlieben des Fahrers schreiben. Da sich dies in der Praxis aber vielfach als realitätsfern erwiesen hat, lieber ein paar simple Ratschläge. Wenn man den Rahmen nicht als Komplettrad probefahren kann, dann sollte man einerseits den Hersteller unter Angabe von mindestens der Körpergröße und Schrittlänge um Rat zur passenden Rahmengröße fragen sowie in einem Forum nach Gleichgesinnten suchen. Berücksichtigt man noch die Vorlieben der Rahmenbesitzer bezüglich der Sitzposition (gestreckt, aufrecht etc.), dann kommt man der Wahrheit in der Regel sehr viel näher als mit der besten Berechnung. Auch sollte man nie blind demjenigen vertrauen, der den Rahmen an den Mann oder die Frau bringen will, denn die Händler wollen leider oft nur ihre gerade im Lager befindliche Ware unters Volk bringen.
Moderne Rahmen sind in der Regel aus einem der folgenden Materialien bzw. Legierungen mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen. Nachfolgend die wichtigsten Kriterien in einer Übersicht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Aluminium
Vorteile: leicht, günstig, einfach zu verarbeiten, korrosionsbeständig, vielfältige Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung
Nachteile: eingeschränkte Haltbarkeit
Carbon
Vorteile: sehr leicht, korrosionsbeständig, Verbindung von horizontaler Steifigkeit mit vertikaler Elastizität
Nachteile: teuer, schwer zu verarbeiten, unkalkulierbares Bruchverhalten, nur lackierbar
Stahl
Vorteile: günstig, hohe Dauerfestigkeit, elastisch
Nachteile: schwer, hohe Korrosionsgefahr
Titan
Vorteile: leicht, hohe Dauerfestigkeit, elastisch, korrosionsbeständig
Nachteile: sehr teuer, sehr komplizierte Verarbeitung
Zusammenfassend kann man sagen, dass Titan und Stahl aufgrund ihrer Elastizität und Dauerfestigkeit ideal für ungefederte Rahmen sind, während Carbon und Aluminium eher bei vollgefederten Rahmen Verwendung finden. Für groben Einsatz mit häufigem Geländekontakt ist Aluminium aufgrund des besser einschätzbaren Bruchrisikos Carbon vorzuziehen.
Vorab eine Übersicht der Vor- und Nachteile der jeweiligen Methoden zur Oberflächenbehandlung:
Lackieren
Vorteile: vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, Rahmen muss nicht zwingend vorbehandelt werden
Nachteile: hohes Gewicht, schwer zu verarbeiten, empfindliche Oberfläche
Pulverbeschichten
Vorteile: vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, relativ unempfindlich
Nachteile: sehr hohes Gewicht, Vorbehandlung notwendig
Eloxieren
Vorteile: hochwertige Optik, sehr leicht
Nachteile: nur ein Farbton pro Bauteil möglich, nur Alu-Rahmen und auch da nicht jeder, kratzeranfällig, Vorbehandlung notwendig
Harteloxieren
Vorteile: sehr leicht, sehr robuste Oberfläche
Nachteile: nur farblos oder schwarze Farbe möglich, nur Alu-Rahmen, Vorbehandlung notwendig
Bei Carbon-Rahmen ist lediglich die Naßlackierung als Oberflächenbehandlung möglich, außerdem kann im Falle einer Neulackierung die Vorbehandlung sehr teuer sein, weil nur ein aufwendiges Abschleifen in Frage kommt.
Bei Aluminium-Rahmen muss man sich entscheiden ob man lieber Wert auf die Gestaltung oder die Robustheit legt. Beim Lackieren hat man die besten Gestaltungsmöglichkeiten, das Harteloxieren wiederum bietet die härteste Oberfläche.
Ein guter Kompromiss ist das Pulverbeschichten, wenn man nicht besonderen Wert auf jedes Gramm Gewicht und filigrane Rahmendetails legt.
Unter Kapazität versteht man die größte Differenz an Zähnen zwischen dem kleinsten und größten Ritzel bzw. Kettenblatt. Jedes Schaltwerk hat eine bestimmte Kapazität, was insbesondere von der Käfiglänge abhängig ist.
Ein Schaltwerk mit kurzem Käfig schaltet meist nur ein Kettenblatt, die mittlere Käfiglänge ist für zwei Kettenblätter ausreichend und wer drei Kettenblätter fährt, der wird in aller Regel auch ein Schaltwerk mit langem Käfig brauchen, falls alle Gänge sauber schalten sollen.
Die genaue Formel zur Berechnung der benötigten Käfiglänge sieht folgendermaßen aus. Es ist jeweils die Anzahl Zähne zu zählen von:
(größtem Kettenblatt - kleinstem Kettenblatt) + (größtem Ritzel - kleinstem Ritzel).
Als Beispiel mein Enduro:
(36 - 22) + (32 - 11) = 14 + 21 = 35
Das entspricht genau der maximalen Kapazität eines XT-Schaltwerks mit einem Käfig mittlerer Länge. Dies ist ein guter Kompromiss zwischen Bodenfreiheit und der Anzahl schaltbarer Gänge für verschiedenste Geländetypen.